Allgemeine Informationen zu Xylit

Der kristalline Zuckerersatzstoff trägt gleich mehrere Namen. Xylit* ist der gebräuchlichste, Xylitol oder Birkenzucker (Anmerkung: trotz Namen ist es kein Zucker) werden allerdings ebenso oft verwendet. Es handelt sich jedoch immer um das gleiche Produkt. Xylit ist in natürlicher Form – in geringer Konzentration wohlgemerkt – in zahlreichen Gemüsesorten sowie in der Rinde verschiedener Holzarten (z. B. der Birke) zu finden. Für die Herstellung wird in aller Regel Holz oder Mais verwendet. Aus Holz wird die Zuckeralternative mittels Wärme und Druck industriell gewonnen, bei Mais kommen Hefepilze zum Einsatz. Für eine nachhaltige und gentechnikfreie Produktion sollte auf entsprechende Siegel geachtet werden.

Xylit in einem Schälchen

Wie Erythrit gehört Xylit (xylo-1,2,3,4,5-Pentanpentol) zu den Zuckeralkoholen. Das bei uns mit Alkohol in Verbindung gebrachte Ethanol findet sich darin aber keineswegs. Lediglich die chemischen Verbindungen sind ähnlich. Xylit verbirgt sich auch hinter der E-Nummer “E 967”, beim Süßen lässt sich es sich wie Haushaltszucker verwenden. Backen ist mit dem Süßungsmittel möglich, auf der Zunge sorgt es für ein leicht kühlendes Gefühl. Gut zu wissen: Die Kristalle bilden ab und zu feine Klumpen, sie lassen sich jedoch problemlos weiterverwenden oder wieder “zerkleinern”.

Der VergleichXylitHaushaltszucker
Kalorien pro 100g240 kcal400 kcal
Süßkraft1,01,0
Geschmack/Mundgefühl
neutral, leicht kühlend
neutral
Formkristallinkristallin
Haltbarkeit (angebrochen)unbegrenzt
unbegrenzt
zahnfreundlichjanein
Preis pro kg in Euro (ab circa)
10 Euro0,50 Euro
Preis in Relation zur Süßkraft
20-fach 1-fach

Die Vorteile:

Xylit* ist deutlich kalorienärmer als Haushaltszucker (240 kcal vs. 400 kcal), dank der gleichen Süßkraft lässt es sich 1:1 wie Haushaltszucker einsetzen. Der niedrige glykämische Index (10-11) kommt Diabetikern entgegen. Die Zähne freuen sich ebenfalls, denn die Zuckeralternative kann nach verschiedenen Berichten Karies vorbeugen. Ab einer Tagesdosis von mehreren Gramm (circa 5 bis 10g) werden die Karies verursachenden Bakterien in ihrem Wachstum gehemmt. In jedem Fall wirkt Xylit nicht kariesfördernd, weshalb es in verschiedenen Zahnpflegeprodukten (z. B. Kaugummis) zum Einsatz kommt. Daneben hilft die Zuckeralternative nach einer finnischen Studie beim Verhindern von Mittelohrentzündungen.

Stark vergrößerte Kristalle der Zuckeralternative Xylit

Die Nachteile:

Da Xylit im Dünndarm nur unvollständig resorbiert wird, wirkt es bei nicht daran gewöhnten Personen abführend. Der Konsum von größeren Mengen (ab circa 0,5g pro Kilogramm Körpergewicht) ist daher zumindest zu Beginn nicht zu empfehlen. Lebensmittel mit mehr als zehn Prozent Xylit-Anteil müssen den Hinweis “kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken” tragen. Der Körper kann sich daran jedoch gewöhnen, Verdauungsprobleme treten nach einer gewissen Zeit nicht mehr auf. Eine maximale Höchstdosis (ADI-Wert: Acceptable Daily Intake) gibt es nicht. Übertreiben sollte man den Konsum wie bei allen Zuckeralternativen jedoch nicht.

Xylit enthält zwar keine Fructose, ist für Personen mit intestinaler Fruktoseintoleranz aber trotzdem nicht als Zuckeralternative zu empfehlen. Das liegt an der Verstoffwechslung im Darm.

Wie andere Zuckerersatzstoffe ist Xylit, bedingt durch die aufwendige Herstellung, deutlich teurer als Zucker. Im Schnitt muss man dafür mindestens 20-mal mehr ausgeben, ein Kilogramm kostet rund 10 Euro. Beim Kauf von größeren Mengen lässt sich ein wenig sparen. Nur für Tierhalter relevant ist die Giftwirkung bei einigen Tierarten. Für Hunde ist Xylit beispielsweise schon bei kleinsten Mengen (0,1g pro Kilogramm Körpermasse) giftig. Bei Katzen sieht dies anders aus, hier wird wie beim Menschen von einer zahnfreundlich Wirkung ausgegangen.

Unser Fazit: Ist Xylit ein guter Zuckerersatz?

Xylit* ist eine vergleichsweise kalorienarme, den Blutzuckerspiegel wenig beeinflussende und zahnfreundliche Zuckeralternative. Wer sich die Zeit nimmt, seinen Darm an das Süßungsmittel zu gewöhnen, erhält mit dem Zuckeraustauschstoff eine gute Alternative zu Haushaltszucker. Gegen den Einsatz von „großen Mengen“ Xylit sollte man sich entscheiden, wenn man Produkte für andere – nicht daran gewöhnte – Personen herstellt. Vorsicht ist zudem für Tierhalter geboten. Der Preis der Zuckeralternative ist deutlich höher als der Preis von Haushaltszucker. Der Einsatz von größeren Mengen geht daher schnell ins Geld. Ähnliche Alternativen, wie zum Beispiel Erythrit, sind allerdings auch nicht günstiger.

Geeignet zum:

  • Süßen von Getränken
  • Kochen
  • Backen (Einschränkung bei Hefeteig)
  • Herstellen von Marmeladen

Nicht/wenig geeignet zum:

  • Karamellisieren (möglich, aber erst bei sehr hohen Temperaturen)
  • Einsatz bei Hefeteigen mit frischer Hefe (Hefebakterien können mit Xylit nichts anfangen)