Allgemeine Informationen zu Erythrit

Erythrit* ist ein optisch an Zucker erinnernder, kristalliner Zuckerersatzstoff und zählt chemisch gesehen zu den sogenannten Zuckeralkoholen. Mit Ausnahme der chemisch ähnlichen Struktur haben Zuckeralkohole jedoch nichts mit dem gut bekannten Namensvetter Ethanol zu tun. Erythrit, auch als meso-1,2,3,4-Butantetrol bezeichnet, ist ein schon länger bekannter, aber erst seit wenigen Jahrzehnten verwendeter Zuckerersatzstoff.

Hergestellt wird er in industriellen Verfahren aus Mais- oder Weizenstärke, die unter anderem mit Hilfe von Pilzen durch Fermentation umgewandelt wird. Dieses Verfahren nennt sich enzymatische Hydrolyse. In kleinen Mengen ist das Süßungsmittel in natürlicher Form in Obst (unter anderem in Birnen oder Melonen) zu finden. Auf der Zunge hinterlassen die Kristalle einen leicht kühlenden Effekt. Wer Erythrit („E 968“) im Handel erwerben möchte, findet die Zuckeralternative beispielsweise unter den Namen Xucker Light und Sukrin.

Erythrit in einer Schale

Die Vorteile:

Da es sich bei Erythrit* nicht um Zucker handelt, ergeben sich eine Reihe von Vorteilen. Zum einen besitzen 100g der Zuckeralternative nur 20 kcal. Im Vergleich zu normalem Haushaltszucker nimmt man bei gleicher Menge daher nur 1/20 der Kalorien (20 statt 400 kcal) auf. Da Erythrit allerdings nur etwa 70 Prozent der Süßkraft besitzt, ergibt sich effektiv eine Ersparnis von 360 kcal (= 1/14 der Kalorienmenge). Als weiteren Vorteil hat die Zuckeralternative keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Diabetiker müssen sich beim Konsum von Erythrit daher nicht einschränken. Zu guter Letzt ist das Süßungsmittel nicht kariogen. Kariesauslösende Plaquebakterien können Erythrit nämlich nicht verstoffwechseln.

Der VergleichErythritHaushaltszucker
Kalorien pro 100g20 kcal400 kcal
Süßkraft0,71,0
Geschmack/Mundgefühl
neutral, leicht kühlend
neutral
Formkristallinkristallin
Haltbarkeit (angebrochen)unbegrenzt
unbegrenzt
zahnfreundlichjanein
Preis pro kg in Euro (ab circa)
10 Euro0,50 Euro
Preis in Relation zur Süßkraft
20-fach 1-fach

Die Nachteile:

Erythrit kann bei nicht daran gewöhnten Personen zu leichten Verdauungsproblemen führen, wenn eine sehr große Menge davon konsumiert wird. Im Vergleich zu Xylit kann die Menge allerdings deutlich größer ausfallen, denn Erythrit wird bereits im Dünndarm vom Körper aufgenommen. Trotzdem muss Erythrit als Zuckeralkohol den Hinweis “Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken” tragen. Eine maximale Höchstdosis (ADI-Wert: Acceptable Daily Intake) gibt es für Erythrit nicht. Im Geldbeutel wird man beim Konsum von Erythrit einen Unterschied merken, die Zuckeralternative kostet in etwa 20 Mal mehr als normaler Haushaltszucker (rund 10 Euro pro Kilogramm). Wer gentechnikfreies Erythrit genießen möchte, sollte unbedingt auf eine entsprechend lautende Warenauszeichnung oder ein Bio-Siegel achten.

Unser Fazit: Ist Erythrit ein guter Zuckerersatz?

Die Liste der Vorteile ist bei Erythrit* lang: wenige Kalorien, kein Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und Karies entsteht nach dem Konsum auch nicht. Wer den recht hohen Preis nicht scheut und als „Einsteiger“ keinen übermäßigen Konsum pflegt, erhält mit Bio-zertifiziertem Erythrit einen sehr guten Zuckerersatz.

Geeignet zum:

  • Süßen von Getränken
  • Kochen
  • Backen (mit Ausnahme von Hefeteig)
  • Herstellen von Marmeladen

Nicht geeignet zum:

  • Karamellisieren (möglich, aber erst bei sehr hohen Temperaturen)
  • Einsatz bei Hefeteigen mit frischer Hefe (Hefebakterien können mit Erythrit nichts anfangen)