Allgemeine Informationen zu Agavendicksaft

Agavendicksaft* ist eine „exotische“ Zuckeralternative, die Herstellung erfolgt vor allem in Mittelamerika. Die dort beheimateten Völker nutzen den Dicksaft schon seit vielen tausend Jahren zum Süßen, hierzulande hat die Bekanntheit erst in den letzten Jahren stark zugenommen. Hergestellt wird Agavendicksaft aus dem Saft von Agaven, diese müssen dafür mindestens sieben Jahre gewachsen sein. Der Saft lässt sich nachdem Heraustrennen des inneren Kerns der Pflanze gewinnen, an der Stelle des “Herzens” sammeln sich pro Tag bis zu 1,5 Liter Flüssigkeit.

Blätter der Agave

Nach dem Einkochen des Saftes entsteht ein dickflüssiger, gelblich bis brauner Sirup. Die daher auch als Agavensirup bezeichnete Zuckeralternative besitzt gegenüber Haushaltszucker verschiedene Mineralstoffe. Abhängig von der Verarbeitung ergibt sich ein neutraler bis karamelartiger Geschmack. Agavendicksaft ähnelt in seiner Konsistenz und Zusammensetzung Honig, beide Produkte lassen sich gut austauschen. Das macht den Saft vor allem als veganen Honigersatz interessant. Der größte Teil des Saftes besteht aus Fructose.

Der VergleichAgavendicksaftHaushaltszucker
Kalorien pro 100g310 kcal400 kcal
Süßkraft~1,51,0
Geschmack
neutral, leicht karamellartigneutral
Formflüssig (Saft)/Süße (kristallin)kristallin
Haltbarkeit (angebrochen)Wochen bis Monateunbegrenzt
zahnfreundlichneinnein
Preis pro kg in Euro (ab circa)
8 Euro0,50 Euro
Preis in Relation zur Süßkraft
11-fach 1-fach

Die Vorteile:

Agavendicksaft* besitzt eine höhere Süßkraft als Haushaltszucker (etwa 1,5-fach höher) und gleichzeitig rund ein Drittel weniger Kalorien besitzt. Dadurch lässt sich mit der Zuckeralternative rund die Hälfte an Kalorien einsparen. Der Glykämische Index fällt geringer als bei Haushaltszucker aus, der Einfluss auf den Blutzuckerspiegel ist daher nicht so stark wie bei gewöhnlichem Zucker.

Die Nachteile:

Durch den hohen Fructose-Anteil kann der übermäßige Konsum zu gesundheitlichen Problemen (u. a. Fettleber und Stoffwechselstörungen) führen, für Personen mit Fructoseintoleranz ist er überhaupt nicht geeignet. Ökologen warnen vor Agavendicksaft ebenso. Das liegt am Anbau der Agaven, die in der Regel in Monokulturen erfolgt. Wer sich für die fernab von Europa hergestellte Zuckeralternative entscheidet, sollte daher zumindest auf die Anbaubedingungen und ein Bio-Siegel achten. Auch wer seinen Zähnen etwas Gutes tun will, sollte sich wegen der klebrigen Konsistenz für eine andere Zuckeralternative entscheiden. Der Preis ist im Vergleich zu Haushaltszucker zudem deutlich höher und die Haltbarkeit begrenzt.

Unser Fazit: Ist Agavendicksaft ein guter Zuckerersatz?

Agavendicksaft* kann wegen seiner geringeren Kalorienzahl und höheren Süßkraft theoretisch als Alternative zu Haushaltszucker genutzt werden, der niedrigere Gklykämische Index spricht ebenfalls dafür. Der hohe Fructose-Anteil ist dagegen ein echter Nachteil. Von einem hohen Konsum ist daher zweifellos abzuraten. Wer sich für die Umwelt und die Folgen von Monokulturen interessiert, wird Agavendicksaft zudem nur wenig Positives abgewinnen können. Die zahnschädigenden Eigenschaften sprechen ebenso für andere Zuckeralternativen.

Geeignet zum:

  • Süßen von Getränken
  • Kochen
  • Backen (Konsistenz des Teiges beachten)
  • Herstellen von Marmeladen