Allgemeine Informationen zu Ahornsirup

Ahornsirup* dürfte eine der am längsten bekannten Zuckeralternativen sein, besonders oft wird er in der nordamerikanischen Küche verwendet. Aber auch bei uns findet man ihn fast in jedem Supermarkt. Ahornsirup wird in den Monaten Februar bis April aus dem Pflanzensaft von Ahornbäumen (Zucker-Ahorn; lat. acer saccharum) gewonnen. Dazu werden die Stämme angebohrt und der Saft über einen Zapfrohr ausgeleitet. Damit der Baum dabei nicht zugrunde geht, werden nur ältere und dickere Baumstämmen verwendet.

Ahornbaum mit Zapfrohr und Eimer

Der Pflanzensaft wird im Folgenden eingekocht und erhält dadurch eine zähflüssigere Konsistenz. Ahornsirup kann als Naturprodukt deutlich von der Norm abweichen, daher wurde eine Scala (AA, A, B, C und D) zur Charakterisierung geschaffen. Während Ahornsirupe der Klasse „AA“ sehr hell sind und ein besonders mildes Aroma besitzen, fallen Sirupe der Klasse „D“ dunkelbraun und sehr kräftig aus. Hautproduktionsland des Sirups ist Kanada, 90 Prozent stammen aus der Provinz Québec. 2019 ernteten dort 7.400 Erzeugerbetriebe über 72.000 Tonnen der flüssigen Zuckeralternative.

Der VergleichAhornsirupHaushaltszucker
Kalorien pro 100g260 kcal400 kcal
Süßkraft~0,61,0
Geschmack
karamellartig bis herbneutral
Formflüssigkristallin
Haltbarkeit (angebrochen)gekühlt Wochen bis Monateunbegrenzt
zahnfreundlichneinnein
Preis pro kg in Euro (ab circa)
30 Euro0,50 Euro
Preis in Relation zur Süßkraft
100-fach 1-fach

Die Vorteile:

Ahornsirup* ist ein seit vielen Jahrhunderten bekanntes Naturprodukt und im Vergleich zu Haushaltszucker weitgehend unverarbeitet. Im Vergleich zu diesem besitzt er durch einen hohen Wasseranteil 40 Prozent weniger Kalorien. Die Süßkraft liegt genau aus dem gleichen Grund unter der Süßkraft von Haushaltszucker. Die geringere Süßkraft mit einer höheren Menge Sirup auszugleichen, ergibt aus kalorientechnischer Sicht somit keinen Sinn. Mineralstoffe und Vitamine sind im Ahornsirup vorhanden, der Fructosenateil liegt bei rund 40 bis 50 Prozent. Der Glykämische Index ist mit 55 etwas geringer als bei Haushaltszucker.

Schale mit Ahornsirup

Die Nachteile:

Wie bereits angesprochen lassen sich mit Ahornsirup effektiv keine Kalorien einsparen. Zumindest nicht, wenn man in puncto Süße keine Abstriche machen will. Ein völlig neutraler Geschmack ist nicht möglich, bei vielen Produkten stört das karamellartige bis herbe Aroma jedoch nicht oder ist sogar erwünscht. Personen mit Fructoseintoleranz greifen wegen des recht hohen Fruchtzuckeranteils besser zu einem anderen Süßstoff. Die zähe und klebrige Konsistenz und der Zuckergehalt machen das Süßungsmittel zu keiner zahnfreundlichen Zuckeralternative. Der Preis fällt wegen der aufwendigen Herstellung vielfach höher als bei Zucker aus, pro 1.000ml muss man rund 30 Euro oder mehr einplanen.

Unser Fazit: Ist Ahornsirup ein guter Zuckerersatz?

Ahornsirup* schneidet in mehrerlei Hinsicht ähnlich wie Haushaltszucker ab. Bei gleicher Süße bewegt sich die Kalorienzahl auf einem ähnlichem Level, der Glykämische Index ist nur leicht niedriger. Zahnfreundlich ist der Sirup leider auch nicht. Wer unbedingt ein Naturprodukt zum Süßen verwenden möchte, keine Fructoseintoleranz hat und den Geschmack von Ahornsirup zu schätzen weiß, kann ihn als Zuckerersatz verwenden. Eine besonders gute Alternative stellt er wegen der genannten Nachteile jedoch nicht dar. Ein höherer Konsum der Zuckeralternative strapaziert zudem den Geldbeutel, Ahornsirup kostet ein Vielfaches von Haushaltszucker.

Geeignet zum:

  • Süßen von Getränken
  • Kochen
  • Backen (Konsistenz des Teiges beachten)
  • Herstellen von Marmeladen